Rasse | Rottweiler |
Geburtsdatum | 01.07.2012 |
Die Rottis, die Rottis, die Rottis. Zwar etwas in die Jahre gekommen aber immer noch stabil. Apollo der es herzhaft mag und im Wesenstest leicht ungehemmt die Hand der Prüferin geknackt hat flog via Mondrakete in der Foundation ein nach seinem Rundumschlag in einem befreundeten Tierheim. Vermittlung ? Von Amtswegen abgesagt – so einer kommt nicht mehr in die Umlaufbahn. Unbelehrbar und unerschütterlich der Meinung er gewinnt 42mal jede Argumentation.
Hunde für die die Foundation gegründet wurde. Warum ist er so ? Apollo der ehemals Castor hiess (Augen auf bei der Namenswahl sofern ihr kein Programm wollt) scheint ein Naturtalent. In einer anderen Zeit und gegebenenfalls auch nicht mitten in Deutschland wäre er ein wirklich guter Hund gewesen. Er kann Vieh hüten, konnte… sorry konnte- er hat sich während einer Kür mit Todes-Pirouette Richtung Mitarbeiter einen Kreuzbandriss zugezogen und ist nun auf Distanz kein Überflieger mehr. Er ist wachsam, aber nicht von unangenehm kläffenden Sorte sondern via Prophezeiung über Blickkontakt. Und lässt sich nur schwer von Menschen überzeugen. Er hat eine ausgeprägte Futteraggression und nimmt nichts von Fremden außer deren Hand.
Apollo lebt den Moment, besonders wenn es was abzustauben gibt. So war der Grund seiner einstigen Versetzung ins Tierheim ein weihnachtlicher Gänsebraten den er, bereits angerichtet und auf dem Tisch stehend zu seinem erklärte. Beim Versuch ihn aufzuhalten gesellte sich zum Kerzenschein ein Blaulichtgewitter.
Eingestuft und reichlich frustriert zeigte er bereits bei der Vorbereitung zum Wesenstest seine Schwäche für Kinderwagen und sein Unverständnis gegenüber Menschen die ihn zu lange anschauten egal ob mit Keks in der Hand oder ohne.
Dabei ist er durchaus kooperativ wenn er den Sinn versteht. Er kann auch alle Grundkommandos, sofern mans nicht übertreibt. In einem Test zum Thema Frust wurde er dreimal hintereinander aufgefordert „Platz“ zu machen. Das erste Kommando befolgte er sofort, beim zweiten schaute er schon recht sparsam, beim dritten ertönte nur noch ein pestkrankes gurgeln und er beendete die Übung selbstständig da sich eh alle entfernten. Und ich kann ihn so gut verstehen. Wer immer noch glaubt, dass man solche Hunde über Unterordnung und Struktur oder Bestätigung von sporadisch als positiv zu bewertendem Verhalten, zu umgänglichen Mithunden erzieht, die sich Menschlichkeit aneignen weils schöner ist, den würde ich gern mal fragen, wie sich das mit Hunden verhält die Menschen zwar für ihre Zwecke zu nutzen und dementsprechend und in diesem Kontext auch zu schätzen wissen ansonsten aber an einer Kooperation nicht interessiert sind und eher gereizt reagieren wenn man sie über Bestechung oder Druck dazu bringen will.
Hunde wie Apollo brauchen Raum und Zeit um Erfahrungen zu sammeln und um für sich selbst zu erkennen warum Menschen nicht nur Mittel zum Zweck sind.
Das heisst in erster Linie vor allem erstmal ein unerschrockenes Handling ohne Erwartung ohne typische Verhaltensweisen vom Mensch zum Hund und Konfliktbereitschaft. Dafür brauchts Platz um sich auch mal ne Woche gepflegt aus dem Weg zu gehen und Gebiete abzustecken die nur mit entsprechender Verhaltensanpassung (von Schlageisen Mimik zu „ich komm ma rüber und bring Bier mit“ Attitüde) betreten lassen. Sowie einem Entgegenkommen wenn er dann doch meinte den in 10 Metern Distanz vergrabenen Ameisenknochen bis aufs Blut verteidigen zu müssen. Nein Apollo musste nie Hungern und er hat auch keine Angst dass er das jemals muss, worin er aber mächtig gut ist ist es sich in Wut und Frustration rein zu steigern. Da reicht ein wegbeissen dann nicht, auch ein 5 bis 10 maliges Nachsetzen ist nicht befriedigend genug, für Apollo endet eine Diskussion erst wenn entweder er sich nicht mehr bewegen kann oder das Gegenüber. Mehr Seemann als Raketenwissenschaftler. Besonders wuschelige, körperlich unterlegene Hunde greift er sich gerne und verschleppt diese in eine Ecke wo er sie wie Beute bewacht. Ressourcen kann ich ja noch verstehen aber Artgenossen mit Dauerwelle? Pfui Bäh ist das! und derartiges Verhalten kommt nicht durch Misshandlung oder schlechte Haltung, vielmehr durch liebevoll grenzenlosen Stolz auf den unerschütterlichen Rottijungen der sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und der sich unter dieser falschen Vorstellung von Freundschaft in eine Richtung entwickelt die der Öffentlichkeit einfach nicht gut tut. Apollo ist selbstbestimmt und hatet eine hauchzarte Toleranz was Begrenzung angeht.
Er begleitet uns nun seit knapp 5 Jahren und ist innerhalb der Anlage ohne Maulkorb unterwegs. Er hat sich bisher nur einen Fehltritt geleistet als er versuchte einen unserer Dauerwellenträger zum Bettvorleger umzugestalten. Er hat die Diskussion verloren und der Anblick war nicht schön dennoch begegnen wir uns seither auf Augenhöhe und für ihn ist ebenso klar, dass auch meine Kollegen und andere Hellhounds nicht angegriffen werden. Wenige Wochen nach unserem Streit wurde ich von einem unserer Schäferhunde angegriffen und natürlich in den Arsch getackert. Apollo hat ihn von mir runter gerissen und in die Ecke gestellt. Rottweiler, wenn du sie einmal für dich gewonnen hast <3 Apollo begleitet uns im Alltag auch in den vorderen Bereich der Foundation und zieht sich ein bisschen Bacon aus dem Kühlschrank rein. Man kann mit ihm super entspannt unterwegs sein und auch das Maulkorbaufziehen ist ein Beiwerk wie Nase putzen geworden. Er ist auch in der Wohnung ein echter Schatz entscheidet aber nach zwei oder drei Tagen dass er gerne wieder bei seinen Hounds schlafen will. Er wäre wohl ein perfekter Hof und Wachhund geworden hat es aber nur zum Statusrottweiler und danach zur bissigen Trophäe im Tierheim Undergroud geschafft. Ich finde ihn großartig und bin froh dass er mit uns das Projekt leitet ^^.