„…Und wenn Sie gehen hinterlassen sie den Schmerz der Leere und das Gefühl die Definition einer nahezu perfekten Beziehung gefunden zu haben.“
Unser kleiner Haudegen Adolf, der beste Freund von Jamie, hat uns verlassen.
Kurz nachdem Jamie starb, erblindete er.
Ebenfalls nachdem Jamie starb, bestand er darauf in meinem Bett zu schlafen. „Röff“Röff!Röff!“, bellte er und sprang um seinen Worten mehr Drang zu verleihen mit seinen krummen Vorderbeinchen immer in die Luft, während sein Hintern stoisch da verblieb, wo er ihn nun mal grade geparkt hatte. Da wo Jamie immer lag! Genau da – ganz egal wie schlecht sein Atem war oder wie wild ich mich durchs Bett warf, da wo der Dackel sich bettet da liegt er auch oder man ist schlichtweg tot. Natürlich macht man sowas gerne und so kam ich nach 5 Jahren Terror-Dackel-Dasein wenigstens für eine Zeit dazu, mit Dackel Adolf eine Hund Halter ähnliche oder sagen wir mal für diese Zeiten eher typische Beziehung zu führen..also er führte und ich war froh, dass er nur noch zum kuscheln auf mich zu rannte oder wenn er Hunger hatte.
Terror ist zugegeben ein krasses Wort der Umschreibung für eine 25cm hohe und gefühlt 1 Meter lange keifende, schwarze, Tarantel. Dennoch hab ich von dem kleinen Spinnentier das Tanzen gelernt, Barfuß in der Küche, seinem im Gesichtchen implantierten Schlageisen mit Vampirzähnen ausweichend, hoffend dass er den Tackt beibehält und kein Trommelwirbel Solo einbaut. Und was habe ich Tränen gelacht, als der unnahbare Küchendiktator zum Tierarzt musste und sich durch seine zugegeben bescheuert gewählte Stofftransportbox und die Polorücksitzbank -Ritze zu mir nach vorne auf meinen Schoss kämpfte, weil er sich vor dem Autofahren gruselte. Schalten durfte ich trotzdem nicht da wurde ich angeknurrt und so ging die Fahrt flott im Galopp im 2ten Gang bis ans Ziel.
Vor einigen Wochen dachte ich bereits, dass ihn der Lebensmut verlässt. Er kam auf meinen Arm gekrabbelt, atmete schwer, rollte sich auf den Rücken und ließ den Kopf von meinem Arm sacken. Ich brach in Tränen aus beim Gedanken, dass er wohl anzeigen wollte, dass es ihm schlechter ging. Ich verharrte mit ihm auf der Treppe, starr und leicht hilflos. Sein Körper wurde immer schwerer und versackte immer mehr. Erst als ich innerlich bereit war die Fahrt zum Tierarzt anzutreten um ihn zu erlösen und dies meinen Leuten mitteilte reckte er plötzlich den Kopf hoch, rollte sich von meinem Arm, schaute mich verständnislos an und ging rein um mir einen Haufen in den Hausflur zu setzen….Nein, nein Hunde können unsere Sprache nicht, aber ich bin mir sicher dass ich an diesem Tag Opfer seines schwarzen Humors geworden bin. Einmal vor allen heulen und dann stehen lassen.
Er war ein großartiger Hund und ganz am Ende dann doch irgendwie meiner. Er ging friedlich, ohne Maulkorb und ohne ein einziges Murren nach knapp 14 ½ Jahren von dieser Erde und er fehlt, dieser Typ war mehr Rock n‘ Roll als wir alle zusammen.
Farewell my friend until we meet again. \m/